Trockenwälder in Südwest-Burkina Faso

Im Südwesten von Burkina Faso finden sich in der Savanne, Inseln gleich,  an einigen Stellen kleine Trockenwälder. Welche Faktoren tragen dazu bei, dass sich die Trockenwälder in einer Landschaft erhalten, die großräumig von menschlichem Einfluss geprägt ist - durch Wechselfeldwirtschaft, Beweidung, Feuer? Um dem nachzugehen haben wir an elf Standorten pflanzensoziologische Aufnahmen gemacht und Bodenprofile aufgenommen.

Zwei Pflanzengesellschaften konnten unterschieden werden: 1. die Mimusops kummel-Malacantha alnifolia-Gesellschaft auf feuchteren Böden in Flussnähe, 2. die Fagara zanthoxyloides-Pterocarpus erinaceus-Gesellschaft auf trockenen, gut drainierten Böden. Die Böden unter diesen Wäldern sind oft flachgründig und steinig und für die Landwirtschaft wenig geeignet; dies ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum sie noch nicht gerodet und in Kulturland überführt worden sind. Eine Grasschicht fehlt, jedoch ist die Strauchschicht gut ausgeprägt. Dadurch sind die Wälder vor Buschfeuern geschützt, und im Oberboden kann sich organisches Material anreichern.

Durch die getrennten Aufnahmen der Baum-, Strauch- und Krautschicht konnte gezeigt werden, wie sich die einzelnen Baumarten regenerieren – dies lässt Rückschlüsse auf die individuelle Geschichte jedes einzelnen Wäldchens zu. Einige sind erkennbar sekundärer Natur. Jedoch sind auch in den Wäldern, die offenbar nie gerodet wurden, deutliche Zeichen für menschliche Eingriffe sichtbar; damit sind sie eindeutig Teil der Kulturlandschaft in SW Burkina Faso.

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Publikationen

Müller-Haude, P. & Neumann, K. (1995): Böden und Vegetation in Trockenwäldern Südwest-Burkina Fasos. - Berichte des Sonderforschungsbereichs 268, 5: 177-188. Frankfurt am Main. pdf

Neumann, K. & Müller-Haude, P. (1999): Forêts sèches au sud-ouest du Burkina Faso: végétations - sols - action de l’homme. - Phytocoenologia 29(1): 53-85.